Wir sitzen im Kreis. Unsere Augen sind geöffnet und mit wachen Sinnen nehme ich die Gruppe und den Aussenraum wahr. Dann nehme ich diese achtsame Präsenz Schritt für Schritt zu mir selbst, schließe meine Augen und komme bei mir an. Wahrnehmen meiner momentanen Befindlichkeit ohne Wertung. Es ist, wie es ist und ich bin offen und bereit für mögliche Veränderung.Ich komme bei mir an in dem Bewusstsein, dass mein ganzer Körper in seiner Sitzhaltung ein GEGENÜBER hat. Die Füße den Boden, die Sitzknochen den Hocker, die Hände den Oberschenkel, die Körperwände und der Kopf haben den Außenraum. DIE BEWEGUNG MEINES ATEMS wird durch die Körper-Innenwände spürbar. .
Bewusst wahrgenommenes Gegenüber vertieft Körper- und Atembewusstsein in der Gleichzeitigkeit.
Erfahren der bewussten Nasenatmung
Die Nase wird durch einen weichen Druck der Nasenwurzel und mit sanften Streichungen der seitlichen Nasenwände und des Nasenrückens in die Empfindung gebracht. Eine leichte Dehnung der Oberlippe nach unten weitet den Naseninnenraum. Über diese Empfindung und über eine leichte Dehnung/Öffnung der Nasenflügel den "Atem empfangen" (ohne zu ziehen). Die dabei gleichzeitig entstehende Einatem-Bewegung im Körper-Innenraum d.h. in den "Atem-Körperräumen" wahrnehmen/zulassen lernen. Die nachfolgende zurückschwingende Ausatembewegung wird von unserer inneren Hinwendung bewusst begleitet. Mit jedem Atemzug den Nasenraum bewusst "öffnen". Wirkung der bewussten Nasenatmung auf das gesamte Körperspannungssystem wahrnehmen (im Gegensatz zur Mundatmung)
Erfahren der bewussten Einatembewegung
Über unterschiedliche Dehnbewegungen im Sitz und Stand der Atembewegung in uns "RAUM" geben.Die Einatembewegung ist dabei Mittelpunkt meiner Hinwendung. Wir breiten uns mit öffnenden/dehnenden Handmitten bis an die Grenzen unseres physischen Körpers aus. In der Dehnspannung spüre ich den Boden und den Außenraum als mein Gegenüber. Die zugelassene Fülle der Einatmenbewegung wird durch die inneren Körperrumpfwände wahrnehmbar. Ein fließendes sich Dehnen und wieder Lassen in alle Richtungen im Sitz oder Stand kann die Körper- und Atemräume stärken.Ein beweglicher Körper und eine gute Spannkraft unterstützt den gesamten Atembewegungsfluss.
Erfahren der bewussten Ausatembewegung
Im Sitz dehnt sich mein Rücken in den Hintergrund. Handmitten dehnen sich vor dem Körper mit. Der Einatembewegung "Raum geben" und meine Achtsamkeit begleitet die folgende Ausatembewegung auf ihrem "Rückweg" nach innen. Nach einer kleinen Weile des Übens und Erfahrens wird die "stille" Ausatembewegung "stimmlich" mit dem Konsonant M oder auch mit anderen Konsonanten (S oder N) in den Körperinnenraum (z. B. in den Beckenraum) begleitet. Bewusstes Begleiten und Erfahren der Ausatembewegung in die Körperinnenräume. Es ist möglich, die Ausatembewegung nach einer kleinen Weile des Übens und Erfahrens auch nach aussen zu öffnen. Sprache und Wort als Kontakt und Kommunikation kann entstehen.
Erfahren der bewussten fließenden Atembewegung
Wir sind im Stand. Mit dem Gedanken ICH STEHE unterstütze ich die Empfindung und Wahrnehmung für ein sicheres bewusstes Stehn. Die Handmitten liegen dicht vor der Körpermitte aufeinander. Ellbogen und Arme beginnen die Bewegung einer liegenden Acht. Der gesamte Körper schwingt in der Bewegung mit. Der Körper erlebt in dieser "bewegten Haltung" eine natürliche Gebundenheit und darin die Möglichkeit, sich der Erfahrung der unendlichen Achter-Bewegung zu stellen.Unser Körperwissen nimmt diese bewegte "FORM" auf. Kann in dieser Sicherheit Atembewegung zugelassen und auch bewusst wahrgenommen werden? Stimmige Verbindung zwischen Körper- und Atembewegung als rhythmisches Prinzip kann entstehen.
Erfahren der bewussten Atem-Ruhe
In der Haltung des Sitzens bin ich in achtsamer Hingabe bei mir. Aufnehmen der Luft über die bewussten Nasenräume. Die Bewegung von Ein- und Ausatem wird im Körperinnenraum wahrnehmbar. Ich bin in beiden Atembewegungsphasen präsent. Der ganze Gesichtsraum mit meinen Sinnen öffnet sich und verbindet sich in der Empfindung mit dem gesamten Körperinnenraum.Das Körper- und Atemempfinden bekommt den Gedanken der ATEMRUHE. In einem lebendigen Körper- und Atemempfinden finden sie zusammen.